Habe lange nichts von mir hören lassen. Aber jetzt soll es wieder auf große Wochentour gehen und ich möchte einige Infos zum Besten geben. Wir sind bescheiden geworden. Im letzten Jahr noch eine 7-Ländertour - und jetzt eine 3-Ländertour - auch hier geht der Trend sichtlich nach unten. Aber Spaß beiseite. Die diesjährige Organisation war etwas durchwachsen was die eigentliche Planung der Tagestouren anbelangt. Auch jetzt gibt es noch keine endgültige Route. Aber das muss ja nicht schlecht sein - oft sind ja die ungeplanten Dinge des Lebens die schönsten.
Genauer gesagt ins Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz. Was dort passiert, ist auch noch
nicht ganz klar. Ich werde aber auf jeden Fall genau darüber berichten. In diesem Jahr hat sich
die Zahl der Fahrer wieder verringert. Nur 4 Wörmlitzbiker sind mit von der Partie. Opa Olaf ,
Frank, Jens und unser anonymer Biker - in den letzten Jahren Erklärbär und Gemeiner Höhlentroll
genannt - in diesem Jahr muss der Name erst noch gefunden werden. Wenn sich dieser düstere Trend
bestätigt, dann wird wohl Opa Olaf bald alleine auf Tour gehen müssen. Leider ist auch der
Schraubergott in diesem Jahr nicht dabei - können also nur hoffen, dass die Bikes die Tour
unbeschadet überstehen
Start soll am 13. Mai 2011 um 12:45 beim anonymen Biker sein. Kurz einen Kaffee und dann ab
Richtung A38. In der Nähe von Frankfurt am Main sind in einem Bikerhotel die Zimmer bereits
reserviert und freitags ist dort XXL-Tag - alle sind gespannt.
Wie schon gesagt - so war der Plan. Aber Egon Olsen hatte auch immer einen Plan und wie die
ausgingen kann man in zahlreichen Filmen sehen. Wie aus der geplanten 3-Ländertour dann eben
schnell mal eine 6-Ländertour werden kann, erfahrt Ihr natürlich auf den folgenden Seiten.
Frank | Jens | Ole | Olaf |
Keine ! Es war die erste Wochentour ohne jegliche Defekte oder Pannen. Lediglich Opa Olaf's
Vergasermaschine muckerte als es am 19.5. in Österreich in Richtung Imst gleich in Richtung
2-Tausender ging. In diesem Höhen haben die Vergaser-Bikes ohne entsprechende Einstellung
echte Probleme, was auch deutlich an zahllosen Fehlzündungen an Opas Roadstar zu hören war -
ein Grund mehr mal über einen Wechsel auf ein moderneres Bike nachzudenken - doch davon später mehr ......
Auch in diesem Jahr wurde technisch ein wenig aufgerüstet. So hatte Ole (Oberlehrer) Mikele
ein brandneues Galaxy-Tab dabei, Jens ein Motorrad-Navi und Opa Olaf zeichnete die Tages-Etappen
per GPS-Tracking mit seinem Galaxy-S auf. Nach der Tour waren sich trotzdem alle einig - über
eine gute Motorradkarte im Tankrucksack geht nichts. Technik ist eben nicht Alles.
Wie Ihr seht, ist der Name für den anonymen Biker in diesem Jahr schnell gefunden.
Ole passt super - denn Mikele hatte zu jedem Thema immer eine passende Geschichte zu erzählen -
die auch schon mal den Touch einer oberlehrerhaften Erklärung an sich hatte. So wurde uns
jedenfalls niemals langweilig.
Ein anderes Problem haben wir mit unserer Nummer - 2 ! Da unserer Schraubergott Thomas, wie
schon gesagt, in diesem Jahr nicht mit von der Partie ist weiß keiner so richtig (bzw. traut sich keiner)
wer nun an der angestammten Stelle im Tross fahren soll. Thomas hatte diese Position in den vergangenen
Jahren quasi gepachtet. Wir finden schnell eine Lösung und lassen eine Nummer-2-Gedächtnislücke.
So hat auch Frank als Nummer-1 etwas mehr Sicherheit, da Thomas nicht ständig am Auspuff schnüffelt.
Es geht endlich los. Wie geplant ist um 12:45 Sammeln bei Mikele. Es gibt wie üblich Kaffee. Leider ist auch in diesem Jahr weder Zucker noch Milch im Angebot, sodass wir das im kommenden Jahr noch einmal üben müssen. Dafür hat uns Dani aber mit einem leckeren selbstgebackenen Rhabarberkuchen überrascht. "Zufällig" ist auch Ronald da und schaut mal wie das bei den "Großen" so ist. Er möchte auch gerne mal mit auf große Tour gehen und denkt leise drüber nach, sich für so eine Tour ein "richtiges" Motorrad zuzulegen. Wir wünschen Ihm, dass er dieses Vorhaben bis nächstes Jahr möglichst in die Tat umgesetzt hat. Mikele hatte im Vorfeld einen bikerfreundlichen Landgasthof im Spessart "gegugelt", wo unter anderem mit dem Slogan
für XXL-Portionen geworben wird. Hier war das Ziel der heutigen Etappe geplant. Da die Zimmer schon
reserviert waren, konnten wir also frohen Mutes aufbrechen. Das Wetter versprach optimalen Fahrspaß -
Temperaturen um 15 Grad. Bevor es los ging noch einmal kurz die elektronischen Bildgnipser auf eine
einheitliche Zeit geeicht, um dem lästigen Sortieren der Schnappschüsse nach der Tour zu entgehen.
Die ersten Kilometer bis Göttingen auf der A38 - wie üblich nur langweiligster Stress. Da half nur
das Träumen von Riesenschnitzeln , welche uns bei der Ankunft in Jossgrund angeblich erwarteten.
In Göttingen gehts auf die A7 um kurz danach die Autobahn in Lipoldshausen zu verlassen - TANKEN !
Eigentlich hatten wir Tempo 140 vereinbart. Offensichtlich gehen aber die Tachos der Tourguides Frank
und Jens etwas anders als bei Opa Olaf - dort standen zwischen 150-170 auf dem Zeiger. Mit dem "angenehmen"
Effekt, dass sich in Opas Tank ein Strudel bildete und sich ein Durchschnittsverbrauch von ca. 10L/100km
einstellte. Trotzdem noch eine Tanke gefunden - kurze Pause - Karten raus und wir beschließen noch ein
paar Kilometer auf der A7 zu fahren, ehe es dann in Gensungen auf die B254 geht - endlich stellt sich
normaler Fahrspaß ein. In Lauterbach wird gegen 17:00 Uhr bei Mc-Fre..... die obligatorische Pause
eingelegt. Wir probieren Milch-Shake welcher ekelhaft süß ist - also eigentlich nur was für Generation
Fastfood. Zum Glück gab‘s noch Kaffee, den man genießen konnte.
Über B275 / L3443 geht‘s im Spessart weiter in Richtung Bad Orb ehe wir gegen 18:30 in Jossgrund die
Pension "Znaimer Hof" finden. Die Terrasse liegt immer noch gleißendem Sonnenlicht und bevor die
Zimmer bezogen werden gibt‘s erst mal 2 Blonde für jeden - Sorry Frank natürlich wir üblich Radler !
Danach Zimmer beziehen und wieder auf die Terrasse. Wir wollten nun endlich die legendären XXL-Schnitzel
probieren. Die Karte sah vielversprechend aus - wir brauchten eine ganze Weile bis wir uns entschieden
hatten. Es sind diverse Schnitzel a. 400g und 600g sowie Burger mit 700g Fleischeinlage im Angebot.
Uns hat es pur die Sprache verschlagen, als die Dinger anrollten. Sie waren so groß, dass sie nur auf
Edelstahl-Servierplatten gereicht werden - heiliges Blechle ! Olaf und Mikele hatten 600g-Teile -
Jens und Frank 400g-Teile. Olafs Schnitzel ist zusätzlich mit ca. 1 Pfund Zwiebeln, Franks mit
Unmengen Champignons + Käse und Jens hat eine Büchse Ananas + Käse geladen. Bei allen zusätzlich
Pommes, welche komplett liegen blieben. Wir kämpfen uns durch und am Ende bekommen wir
nur noch ein Wort heraus
Die Sonne weckt uns. Um 7:30 Aufstehen - 8:00 Frühstück - 9:00 Abfahrt - dieser Rhythmus
wird uns auf den folgenden Tagen unserer Wochentour begleiten. Es wird nach Vorhersage des
Wetterberichtes ein schöner Bikertag werden - zumindest bis Mittag - dann sollen verbreitet
Schauer aufziehen. Wir tanken Kraft am guten Frühstücksbuffet bevor es losgeht. Die Fahrt durch
den Spessart macht mehr und mehr Spaß.
Als erster Boxenstopp ist heute Pforzheim avisiert. Dort erwartet uns Opa Olaf's Tochter mit
selbstgebackenem Apfelkuchen und kaltem Hund sowie Kaffee. Sie hat sich sichtlich Mühe gegeben
und auch Mikele, der sonst mit Kuchen nicht viel am Hut hat, gestattet sich ein Stück. Nach
einer Stunde Aufenthalt geht‘s weiter. Wir wollen noch einige Kilometer in Richtung Südschwarzwald.
Bis Höfen an der Enz geht‘s auf der 294 weiter. Dort über die L340 / L564 / K3701 und etliche kleine
aber wunderbar befahrbare Straßen weiter im Nordschwarzwald. Während einer kurzen PP-Pause hält ein
Transporter aus der Gegend an und der Fahrer quatscht uns in guten Schwäbisch eine Boulette ans Ohr.
Schließlich outet er sich als Ossi, der seine Herkunft angeblich niemals leugnet. Wozu dann das perfekte
Schwäbeln fragen wir uns - naja jeder nach seiner Fasson !
Leider fängt es wie vorhergesagt am Nachmittag zu regnen an - z.T. sogar ziemlich heftig. Wir fahren
also einige Pensionen und Hotels an, können uns aber nicht so richtig entscheiden. Schließlich finden
wir in dem kleinen Ort Ottersweier im "Gasthaus zum Hirsch" die passende Unterkunft für die Nacht.
Unserer Bikes können unter einem Dachvorstand regengeschützt geparkt werden. Für Mikele und Olaf gibt‘s
wieder Einzelzimmer - Frank und Jens teilen sich wieder ein Doppelzimmer. Da Mikele in diesem Jahr nicht
mit Schraubergott Thomas, der angeblich auch nicht schnarcht, zusammen schlafen kann besteht er in
konsequenter Hartnäckigkeit während der gesamten Tour auf ein Einzelzimmer. Hoffentlich ist dies
nicht ein Trend, der sich in den nächsten Jahren verstärkt.
Im Hotel erwartet uns gute schwäbische Küche mit Maultaschen und Spätzle. Wirklich köstlich - die
Schwaben werden dem Spruch "Mir können alles außer Hochdeutsch" wirklich gerecht. Einige Runden Knack +
Bier beschließen den Abend ....
Leider ist gegen 6:00 Uhr die Nachtruhe zu Ende. Für uns in einer Protestantengegend wohnend völlig neu,
erschallt aus der direkt neben dem Hotel gelegenen Kirche aller 1/4 Stunde wundersam ohrenbetäubendes Geläut.
Es soll die Einheimischen offenbar daran erinnern, pünktlich zum Wochenendgebet zu gehen und der armen Kirche
die Kollekte abzuliefern. Einen anderen Sinn kann das sonst kaum haben - Oder ??? Wie quälen und noch bis
7:30 in den Betten um schließlich wie gewöhnlich um 8:00 zu frühstücken.
Der Wetterbericht verheißt für den heutigen Tag nichts Gutes. Mikele hat wieder das Galaxy-Tab befragt und wir erwarten
zwar ganz gute Temperaturen, jedoch ist den ganzen Tag mit teilweise ordentlichen Regengüssen zu rechnen. Wir machen
noch einige Aufnahmen von der "netten" Kirche gegenüber, bevor es endgültig losgeht.
Zunächst in Richtung einer ausgeschilderten Sackgasse - aber oft ist ja dort für Biker ein Durchkommen.
Heute leider nicht - so müssen wir umkehren um eine andere Route in Richtung Hochschwarzwaldstraße zu finden.
Nach wenigen Kilometern auf den L83 erreichen wir diese auch kurz hinter Breitenbrunnen
Einen Abstecher zur angeblich größten Kuckuckuhr der Welt ist ein Muß. Sie steht an der Straße von Triberg in
Richtung Hornberg an der Bundesstraße B33. Der Kuckuck soll ein Gewicht von 150 kg haben und das Uhrwerk soll
6 Tonnen wiegen. Wie schon erwartet tummeln sich dort die Touris um das Specktakel mitzuerleben. Da wir kurz vor
12:00 dort sind, können wir das wirklich jämmerliche Geschreie voll auskosten. Der Vogel macht auch den Eindruck,
als ob er seinen Job nicht allzu gerne macht. Im Souvenir - Shop ist der Höhepunkt des Kitsch zu sehen - tausende
oberhässliche Schreihalsuhren ... Wem es gefällt ... uns jedenfalls nicht
Kurz nach diesem Stopp verfinstert sich der Himmel immer mehr und die ersten Tropfen lassen nicht lange auf
sich warten. Machen einen kurzen Halt, da Ole sein Regenteil in die Jacke knöpfen muss. Das war auch höchste
Zeit, denn unmittelbar danach geht‘s regentechnisch so richtig ab. Ein Genießen der schönen Kurven ist beim
besten Willen nicht mehr drin und wir haben nur noch das Ziel schnell zum Schluchsee zu kommen um die Pension
zu finden, die wir im Vorfeld ausgesucht hatten. Zu unserem Pech ist die direkte Zufahrt gesperrt und so müssen
weitere 20 km Umweg in Kauf genommen werden.
Wir erreichen die Pension "Tannenheim" gegen 14:30 und wie ein Wunder ist der Regen verschwunden -
erste himmelblaue Stellen sind zu sehen. Wir beschließen dennoch zu bleiben und werden von der netten
Pensionsbesitzerin empfangen. Die Bikes können wir in der Garage abstellen - schon mal ein Pluspunkt.
Nun gut die Pension wirbt ja schließlich mit "Bikerfreundlichkeit". Die Zimmer sehen nicht so aus, als
ob in den letzten Jahren Hand angelegt wurde - teilweise Toilette und Dusche auf den Flur - Türhöhe eher
für Hobbits geeignet. Aber alles ist sehr sauber und macht einen gemütlichen Eindruck. Das Highlight ist
aber sicherlich das wunderschöne Grundstück hinterm Haus. Gepflegter Rasen - Hütte - Grill und Feuerplatz -
edle Tannen - Bach mit Forellen. Alter Falter - was willst Du mehr. Der gemütliche Gastraum lädt ebenfalls
zum Verweilen auf. Der alte Kachelofen wird Opa Olaf noch gute Dienste leisten. Rundherum gut geeignet für
Biker, die Wert auf Gemütlichkeit legen. Wir wollen mindestens 3 Übernachtungen bleiben und Sternfahrten
in die Gegend unternehmen.
Nach dem Zimmerbeziehen machen wir noch einen kleinen Spaziergang am Schluchsee entlang. Die Sonne zaubert
ein wunderschönes Panorama und wir genießen die wärmenden Strahlen. Am Kinder-Spielplatz angekommen ist
Jens wieder mal nicht zu halten - das Kind bricht aus Ihm heraus - ein Bagger hat es ihm angetan.
Offenbar ist er auch großer Liebhaber diverser Arni-Filme, denn hinterm Touri-Fernrohr spielt er mal
wieder den Terminator - absolutes Highlight.
Abendessen gibt in der Gaststätte "Burgstube", welche in wirklich gutes Preis-Leistungsverhältnis
und angenehmes Ambiente zu bieten hat. Danach geht‘s zurück in die Pension wo wir mit Bier aus dem
Kühlschrank und edlem 18-jährigem Pflaumenobstler (Spende vom Cheffe) den Abend so langsam ausklingen
lassen .... vorher natürlich die Tour für den nächsten besprochen. Es soll nach Frankreich an den Rhein
gehen und von da aus wieder zurück in den Schwarzwald um Kurven zu fahren ....
Heute steht die erste Rundtour im Schwarzwald an. Das Frühstück in der Pension ist gut - die gekochten
Eier "auf dem Punkt". Gegen 9:00 Aufsitzen und zunächst mal in Richtung Rhein und französische Grenze.
Nördlich des Schluchsees auf die 500 um kurz danach die L146 zu befahren. Der Schwarzwald erweist sich
als wahres Kurven-Eldorado. Wir hätten nicht vermutet, dass wir auf eine derart abwechslungsreiche
Landschaft stoßen. Der Straßenbelag ist i.d.R. sehr gut und die Kurven relativ weit gezogen. Da reine
Kehren sehr selten anzutreffen sind, kann auch Opa Olaf das vorgegebene Tempo der Guides Frank und
Jens meist mühelos halten.
Zu allem Überfluss plagen Opa Olaf seit 2 Tagen ziemlich starke Schmerzen in der rechten Schulter.
Sie stellen sich erst nach ca. einer Stunde Fahrzeit ein und werden von Stunde zu Stunde schlimmer.
Werden am Abend mal in der Pension nachfragen, ob es eine Massagemöglichkeit in Schluchsee gibt.
Hinzu kommen noch Probleme mit dem Allerwertesten, der so langsam eigenartige Färbungen annimmt -
offenbar Ergebnis falscher Kleidung .... So macht das Ganze Kurvenparadies natürlich nur bedingt
Spaß - aber was soll‘s - nur die Harten kommen in den Garten.
Es geht weiter auf der L149 bis Geschwend. Dort biegen wir auf die B317 in südlicher Richtung.
Die kleinen Ortschaften im Schwabenland machen alle einen sehr gediegenen Eindruck. Zeit zu
verweilen bleibt jedoch nicht - der Weg ist das Ziel ... In Zell im Wiesental biegen wir in das
gleichnamige auf die L140 ab. Es geht schnurstracks in Richtung Neuenburg am Rhein und wenig später
überqueren wir die französische Grenze. Die dortige Landschaft ist flach wir ein Brett. Wir bleiben
direkt am Rhein und fahren auf einem parallel verlaufenden Kanal nordwärts. Wenig später tauchen
riesige Gebäude und Kühltürme auf. Spätestens als wir die Sicherheitsanlagen sehen und Schilder
mit "Nucleare ..." dämmert es, dass hier eines der französischen Atomkraftwerke steht. Angesichts
der aktuellen Ereignisse in Japan komme ich so ins Grübeln. Stelle mir so vor:
Jahrtausendwinter
3 Meter Schnee
Minus 40 Grad
Rhein komplett eingefroren
Kein Wasser - Pumpen eingefroren
Erbeben im Rheintal 5.5 auf der Richterscala
Straßen unpassierbar
Alles natürlich rein hypothetisch
Was wird da wohl im AKW passieren ?
Mir geht spontan eine Idee nicht aus dem Kopf
Biker gegen Atomkraft
Ich glaube, da sollten wir nach der Tour nochmal drüber nachdenken. Die aktuellen Meldungen haben mich
wieder eingeholt. Angies Truppe will innerhalb von 10 Jahren die 180° Wende schaffen - naja schauen wir mal ....
Sorry ich bin wohl etwas vom Thema abgekommen. Weiter mit dem Tourbericht. Wir halten wenig später
am Kanal um ein paar Bilder zu schießen. Frank holt wieder seinen Wunderbeutel mit diversen Müsli-Riegeln,
Pfeffies, Schokoladen raus und verpflegt die Truppe. Ich frage mich, ob er auch noch Klamotten in seinen
Koffern hat . Da wir auch Tanken müssen, wollen wir das in einem der nächsten Orte mit einer Frühstückspause
verbinden. In Vogelsheim werden wir pfündig. Nach dem Tanken gehe ich mit Mikele im benachbarten Supermarkt
Crossants und Schokomilch kaufen. Der Rundgang im Supermarkt ist mehr als beeindruckend - das Angebot ist
riesig und in Deutschland nicht zu finden - zumindest nicht in Orten die Dorfgröße haben. Da uns die Gegend
nicht wirklich gefällt wollen wir bei der nächstbesten Gelegenheit wieder zurück nach Deutschland. In der
Höhe von Sasbach am Kaiserstuhl geht‘s auf der D424 / L113N über den Rhein zurück. Wir besichtigen eine
gigantische Schleuse, deren Technik ziemlich beeindruckend ist.
Wieder in Deutschland geht‘s erst mal in Richtung Rust, wo wir schon von weitem den Europapark erkennen.
Das Dorf ist dank dieses Vergnügungsparks sicherlich nicht gerade das Ärmste, wie wir beim Durchfahren
auch sehen können. In Kappel-Grafenhausen verlassen wir die L104 und es geht auf die L103 wo wir in
Ettenheim, einem wunderschönen Örtchen, Kaffee und Eisbecher genießen. Endlich wird‘s wieder bergiger
sodass sich bei allen die Gesichtszüge zu einem Lächeln formen. Im großen Bogen erreichen wir gegen 17:30
wieder unsere Pension am Schluchsee.
Die Chefin kennt zum Glück ein Massagestudio und organisiert, dass ich um 19:00 Uhr dort eine Rückenmassage
bekommen kann. Da direkt neben dem Studio der örtliche Italiener liegt, beschließen wir dort zu Abend zu
essen bevor Opa Olaf zum Massieren geht. Die Massage war exzellent - können nur hoffen, dass die Wirkung
noch ein paar Tage anhält. In der Pension hatte die Chefin in der Zwischenzeit den Kachelofen angeheizt.
Zusammen mit dem Wirts-Ehepaar verbringen wir den restlichen Abend in der Gaststube - wie üblich bei
Bierchen und Obstlern - beraten die Tour für den nächsten Tag. Es soll nach Schaffhausen an den Rheinfall
gehen und auf dem Rückweg zum Feldberg.
Das Wetter wird von Tag zu Tag besser. Hatten wir gestern bereits optimales Bikerwetter,
so scheint heute fast den ganzen Tag die Sonne. Wir machen einen Abstecher in die Schweiz
um uns die Rheinfälle anzuschauen und auf dem Rückweg soll‘s wenigstens einmal über den Feldberg gehen.
Beim Herausholen der Bikes aus der Garage entdecken Jens und Frank ein einzelnes Minirad und können
sich den Spaß nicht entgehen lassen, dieses Teil bei Opa Olafs Dickschiff anzudocken - Klasse - Chopper mit Hilfsrad -
sollte ich vielleicht zum Patent anmelden um besser in der Kurven voranzukommen. Nun ja, da lasse ich mir
lieber was Besseres Einfallen - nämlich die Schwarzwälder Hängebauchtechnik - doch davon später mehr.
Es geht in Richtung Waltshut-Tingen über Bonndorf, Ühlingen und Wutöschingen. Spätestens nach 1.5 Stunden merke ich,
wie meine rechte Schulter wieder zu schmerzen anfängt. Will also sagen - die Massage hat nur bedingt geholfen und
ich werde wohl den Rest der Tour mit diesen Schmerzen leben müssen - Verdammter Mist ! Die Schweizer Grenze in
einem kleinen Dorf ist nur durch ein Schild gekennzeichnet - kein Grenzpersonal. Kaum im Land der Eidgenossen
angekommen erinnert sich Frank offenbar an eine längere Episode mit einem Schweizer Richter aufgrund einer
Geschwindigkeitsüberschreitung von 9 km/h anlässlich der Alpentour 2008 und mutiert zum vorbildlichsten
Motorradfahrer aller Zeiten. Den Grund kann man fast hinter jeder Ampel oder Kreisverkehr ausmachen -
hinterlistige Blitzer welche auch von Hinten ein sauberes Bild fabrizieren. Wir bedauern die armen
Schweizer Biker - Alpen satt und dann 90 km/h ??? - Wer zum Teufel hat's erfunden .......
Wir sind froh, dass es nur ein Tagestrip wird und fahren alle im Bummelbikertempo in Richtung Schaffhausen.
Zunächst mal "billig" Tanken - immerhin kostet der Sprit ca. 20 Cent weniger als in Deutschland. Allerdings
ist es eine Automatentanke und wir brauchen einige Zeit ehe wir schnallen wie die Dinger funktionieren -
aber dem deutschen Ingenör ist nix zu schwör - wie wir ja alle wissen. Die Fahrt bis zum Rheinfall ist
relativ unspektakulär was zum einen daran liegt, dass wir peinlichst die Geschwindigkeitsbegrenzungen
einhalten und zum anderen, dass die Strecke ziemlich befahren und kurvenfrei ist.
Am Rheinfall angekommen fallen uns sofort Unmengen in weinrot gekleidete Leute auf, die offenbar aus
Südamerika und Asien sind. Auf den Jacken steht in großer Schrift "Amway" - alles klar - einer der
weltgrößten Strukturvertriebe hat Ihre "Besten" zu einer Auszeichnungsreise nach Deutschland getrommelt.
Wir setzen uns gemütlich hin, trinken Kaffee und betrachten das lustige Touri-Gewimmel rings herum.
Lange halten wir es jedoch nicht aus und so geht‘s nach ca. 45 Minuten wieder auf die Bikes.
Fahren auf einer anderen Strecke wieder zurück nach Deutschland um im Schwarzwald Natur und Kurven zu genießen.
Unter anderem geht‘s durchs wunderschöne Albtal - für mich die schönste Strecke, die wir im Schwarzwald befahren haben.
Am Wochenende ist dort für Biker gesperrt - wer einmal dort lang gefahren ist, der kann sich vorstellen warum.
Sehr viele Kurven, enge Straßen und keine Leitplanken - dafür meterhohe Steinbrocken zum Tal hin. Dort einmal versteuern -
Und Tschüss Marie !!!!!
Während wir so durch die Kurven düsen habe ich manchmal Mühe den vor mir fahrenden Wörmlitz-Bikern auf Ihren Maschinen
zu folgen. Das ist halt das Los eines Chopper-Fahrers mit 350 Kg Stahl unterm Sitz. Da erinnere ich mich an unser
letztjähriges Fahrsicherheitstraining in Dölzig. Dort erklärte uns der Couch die 4 unterschiedlichen Kurventechniken,
die da sind:
Er machte uns klar, dass für Otto Normalverbraucher nur die ersten 2 Techniken in Frage kommen, Hängen sehr viel Übung bedeutet und Hanging Off mehr aus dem Motorsport kommt und im Straßenverkehr nichts zu suchen hat. So schön - so gut - kann man ja trotzdem mal probieren - so meine Idee. Nun wollte ich nicht gleich mit Hanging Off anfangen und versuchte mich zögerlich mit der Hängetechnik. Die ersten Versuche sahen bestimmt nicht Lehrbuchreif aus, aber so allmählich bekam ich es ganz gut hin und der Effekt war, das das Bike nicht so in Schräglage kam, dadurch meine Bretter nicht so schnell aufsetzten und ich meinen Kumpels gut folgen konnte. Damit wurde die "Schwarzwälder Hängebauchtechnik" erfunden. Ich werde aber sicher noch lange an dieser Technik üben müssen um sie einigermaßen sicher zu beherrschen. Währen einer Pause an einer 180° Kurve wurden die ersten Versuche mit der Kamera festgehalten - sieht wirklich noch schwer verbesserungsfähig aus.
Wir fahren weiter zum Aussichtspunkt "Schauinsland", wo keiner außer Frank so richtig Lust hat die
800 Meter vom Parkplatz zum eigentlichen Aussichtspunkt zu gehen - wir sollten wirklich etwas mehr
Kultur machen. So bleibt es bei einigen Fotos bevor es über den Feldberg wieder in Richtung Schluchsee geht.
Das Wetter wird immer besser und wir beschließen am Abend den Grillplatz hinterm Haus zu nutzen. Fleisch
und Würste aus dem Ort sind schnell geholt, derweil der Chef des Hauses riesige Holzklötze ins Feuer wirft.
Opa Olaf ist der Grillmeister. Es gibt Bauchspeck, Steaks, Lammsteaks und Nürnberger Würstchen - dazu frisches
Weißbrot. Bikerherz was willst Du mehr! Als es draußen dann doch etwas kalt wird gehen wir wieder in die
Gaststube und zusammen mit den Wirtsleuten und einem Schweizer Gast beschließen wir den Abend mit den
üblichen alkoholischen Getränken ...............
Die Zeit am Schluchsee geht zu Ende. Heute soll‘s in Richtung Österreich gehen. Wir wollen in einem großen
Bogen über Südbayern - Franken und evtl. Tschechien in Richtung Heimat fahren. So kommen wir auch noch den
Genus in Österreich den einen oder andren Pass zu fahren. Wir machen vor dem Start noch ein paar Bilder vor
der Pension und verabschieden uns von den Wirtsläuten. Da Franks und Olafs Maschinen ein wenig unter Ölmangel
leiden, geht‘s als erstes zu einer ansässigen Werkstatt und die Bikes werden aufgefüllt. Das wir entgegen den
Touren der letzten Jahre noch keinerlei Pannen zu verzeichnen haben, stimmt uns einerseits froh - andererseits
aber auch misstrauisch. Sollte das wirklich die erste Tour ohne jeglichen Defekt sein.
Es geht auf der B315 in Richtung Schweizer Grenze, die wir in Stühlingen passieren. Ziel ist zunächst der
Bodensee, den wir am südlichen Ufer entlangfahren wollen. Also wieder in Richtung Schaffhausen auf der 13 -
wir erreichen den Bodensee in Stein am Rhein. Über Konstanz geht‘s immer am See bis Romanshorn. Die Fahrt ist
eine Katastrophe, denn der dichte Verkehr lässt nicht mehr als Tempo 50-60 zu - absolut öde. In Romanshorn
machen wir Mittagspause in einem Imbiss.
Nachdem wir nochmal die Karten rausgeholt haben entscheiden wir uns, die Seestraße in Richtung Süden
zu verlassen. Spätestens als wir St. Gallen passiert haben und die schneebedeckten Alpengipfel in
Sichtweite kommen steigt der Adrenalinspiegel rasant an. Die Alpen sind eben durch nichts zu toppen.
Wir fahren einen kurzen Stich zur Schwägalp um einen spektakulären Ausblick zu genießen. Wir sind zwar
erst auf ca. 1400 Meter Höhe, doch das Panorama ist unvergleichlich. Weiter auf der Schwägalpstraße
immer auf ca. 1000 Meter Höhe. In Nesslau-Krummenau biegen wir links auf die 16 um in Haag in Rheintal
in Lichtenstein anzukommen. Es geht einige Kilometer durchs Fürstentum ehe wir die österreichische
Staatsgrenze passieren. Es geht auf die E60 / Arlberg-Schnellstraße weiter ins Lechtal. Die Zweitausender
links und rechts bieten ein grandioses Bild. So langsam wird es Zeit, sich um eine Unterkunft zu kümmern.
Wir halten mehrmals an und fragen nach Konditionen und Preisen ehe wir endlich in Elmen im Gasthof
Kaiserkrone fündig werden.
Die Sonne steht noch über den benachbarten Gipfeln und wir nutzen die wärmende Sonne um als erstes
einige Bier zu uns zu nehmen. Danach die Zimmer beziehen - frisch machen und wieder in die Sonne
um zu Essen. Die Sonne verschwindet langsam hinter den Berggipfeln und wie im Gebirge üblich ist das
mit schnell sinkenden Temperaturen verbunden. Also rein in die Gaststube und den Abend so langsam
ausklingen lassen - heute nicht ganz so lange - die 325 km im bergigen Gelände haben doch ein wenig
an der Physis genagt. Alle denken schon an den nächsten Tag, den wir wollen das Hahntennjoch (1894)
und den Kühtei (2020) fahren ....
Ein junger Mensch braucht Glück. Wir hatten es wie auch schon im vergangenen Jahr mit dem Wetter in
den Alpen. So weckt uns die Sonne, als sie hinter den Bergriesen aufgeht, am vorletzten Tag der Tour
mit ihren Strahlen. Besser kann‘s nicht werden - wir wollen 2 Zweitausender "bezwingen" und alles passt.
Einige Kilometer zurückfahren, dann auf die L26 - der Bschlaber Landstraße - das nächste Ziel ist Imst.
Es geht sofort steil bergan und die ersten herrlichen Kurven empfangen uns. Opa Olaf ist wie immer an
letzter Position als die Maschine 2-3 mal muckert um dann unvermittelt auszugehen. Oje - hoffentlich
nicht doch eine Panne oder Defekt. Das Problem war jedoch schnell gefunden - übliche Kaltstartprobleme
bei Opas Vergasermaschine. Da hilft nur eins - Maschine kurze Zeit im Leerlauf tuckern lassen, bis sie
rund läuft und dann weiter - natürlich mit den üblichen Fehlzündungen, je höher wir kommen. Noch mal
Glück gehabt. Ich gebe also Gummi um den anderen hinterherzukommen - die Bretter krächsen in den Kurven
und ich feile wieder an meiner Schwarzwälder Hängebauchtechnik.
Wir erreichen das Hahntennjoch gegen halb Zehn. Auf der Passhöhe angekommen schießen wir wie üblich
einige Bilder bevor es wieder in endlosen Kurven und Kehren bergab geht - phantastisch. Auf dem
weiteren Weg passieren wir Ötztal, wo wir ins gleichnamige Tal einfahren. Bereits um 10:30 sind wir
auf dem Kühteisattel - mit 2020 Metern der höchste Punkt des diesjährigen Tour - wobei die Fahrt hinauf
bei weitem nicht so spektakulär ist, wie z.B. im vergangenen Jahr aufs Timmelsjoch - mit rund 2500 Metern
natürlich auch nochmal 500 Meter höher.
Das nächste größere Ziel ist Innsbruck, was wir möglichst weiträumig umfahren wollen. Frank und Jens
haben lange die Karten studiert und finden wir so häufig eine geniale Route. Zunächst in südliche Richtung
auf der 182 um kurz hinter Zieglstadt auf die L38 wieder in nördlicher Richtung zu fahren. Es geht durch
Täler und Berge sowie kleine Bergdörfer auf Straßen, die oft nicht ein mal 2 Meter breit sind - manchmal
dachte ich, hier sei noch nie ein Biker vorbeigekommen. Nochmal ganz großes Lob an unsere 2 Tourguides.
Sie haben die Messlatte ganz hoch gelegt - keine Ahnung, wer den Job übernehmen soll, wenn Sie bei einer
der nächsten Touren mal nicht dabei sein sollten.
Wieder fast in Innsbruck angekommen verläuft die restliche Tour auf österreichischem Territorium entlang
dem Inntal bis wir in Jenbach in Richtung Achensee auf der 181 fahren. Kurz vor der deutschen Grenze
nochmal den Tank vollmachen und weiter über den Achenpaß zum Tegernsee. Weiter bis Irschenberg - einige
Kilometer Autobahn - abbiegen auf die St2089 Richtung Tuntenhausen. Dieser Ort muss Mikele so fasziniert
haben, dass er spontan die Führungsrolle übernahm - mit dem Ergebnis, dass wir die wohl schlechtesten
Straßen der Gegend kennenlernen - aber sein TAB-Navi hätte es ihm so gesagt.
So langsam haben wir das gesteckte Tagesziel erreicht und machen uns auf Suche nach einer Unterkunft.
Das ist in Bayern (und speziell in der Region) nicht ganz so komplikationslos wie im Ösiland, wo aller
paar Meter ein Gasthof oder eine Pension zu sehen ist. Letztlich finden wir in Dorfen - einer wunderschönen
Kleinstadt - unser letztes Hotel. Direkt am Markt gelegen und mit eigener Tiefgarage - optimal. Mikele hat
zwar etwas den Zonk gezogen - muss er doch einen stolzen Preis für sein Einzelzimmer löhnen - dafür haben
die restlichen 3 jedoch die beste Unterkunft der Tour im 3-er Appartement. Opa Olaf geniest sogar den Luxus
einer Extra-Suite mit 140 m breitem, elektrisch verstellbaren King-Size-Bett -- alterspräsidentengerecht eben.
Wir geben uns 45 Minuten um einzuchecken - duschen etc. und besuchen direkt gegenüber dem Hotel ein Bayerisches
Lokal, indem wir köstlich speisen. Ein Rundgang über den Markt und ein Eis schließen sich an, bevor wir nochmals
einige Biere auf dem Markt und anschließend im Hotel verköstigen. Gegen 23:00 Uhr ist Schluss - Kraft sammeln
für endlose Autobahnkilometer am letzten Tag der Tour !
Wie immer ist der letzte Tag nicht der beliebteste. I.d.R. heißt das viele Autobahnkilometer schruppen um
zum Spätnachmittag wieder in Halle zu sein. Dieses Jahr war es nicht anders. Da wir jedoch ganz gut in der
Zeit lagen, sollten noch einige Kilometer Landstraße in Franken gefahren werden, ehe es über die A93 und A9
heimwärts geht. Dank der Routenplanung unserer Guides sollte es auch noch für einen kurzen Tankabstecher nach
Tschechien reichen - somit unser 6-tes Land auf der Tour.
Auf der B15 rollen wir über Taufkirchen, Landshut, Neufarn bis Köfering um dort auf die A93 zu fahren.
Wir fahren genau eine Stunde auf der Autobahn - erreichen die Abfahrt Selb und auf der ST2178 geht‘s
bis ins Tschechische As. Dort legen wir einen kurzen Tankstopp (wieder ca. 20 Cent billiger) ein um in
Richtung Bad Elster nach Deutschland zu kommen. Die Fahrt durch die kleineren Dörfer in Tschechien ist
wie eine Revival-Tour in die ehemalige DDR - als wäre die Zeit stehengeblieben. Farbe haben die Häuser
die letzten 50 Jahre nicht gesehen und der bauliche Zustand macht oft den Eindruck als wären Ingenierskunst
und Bauhandwerk fremde Vokabeln. Als gelernte Ossis wissen wir jedoch was die eigentlichen Ursachen
der Verwahrlosung sind ....
In Bad Elster angekommen legen wir den letzten Stopp unserer Tour ein. An einem Eck-Kaffee gibt‘s
leckere Soljanka, Schnitzel mit selbstgemachtem Kartoffelsalat und anschließend ein Eis. So kann‘s
gestärkt auf die letzten Kilometer gehen. Einige Kilometer im Vogtland liegen hinter uns. Der Himmel
meint es leider an diesem Tag nicht gut. Je weiter wir nach Norden fahren, desto düsterer wird‘s
ringsherum. Also gibt‘s nur eine Parole - so schnell wie möglich Richtung Autobahn und ab nach Hause.
Trotzdem erwisch es uns quasi bei der Auffahrt zur A9 südlich vom Hermdorfer Kreuz - erst kurz vor
Kreuz Rippachtal hört es auf. Wir können es verkraften - bis auf die beiden Kurzen Regeneinlagen am
2. und 3. Tag hatten wir super Bikerwetter. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Halle. Susi hatte
Empfangskuchen gebacken und auf Franks Terrasse begannen wie üblich die ersten Auswertungen der
Tour und manch einer hatte sicher schon einige Gedanken im Kopf, was die nächstjährige Tour anbelangt.
Ich hoffe, dass auch der diesjährige Bericht gefallen hat.